Grünes oder Soziales Investment sind ein Megatrend. Kaum eine Bank, ein Aktienmanager oder ein Fondsverwalter, der nicht auf die ökologischen, sozialen und mitarbeiterfreundlichen Kriterien seines Portfolios hinweist. Im vergangenen Jahr haben sich beispielsweise 16 Finanzakteure mit einem Vermögen von 5,5 Billionen Euro verpflichtet, durch ihr Investment die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Wie finanztechnische Laien Geld mit gutem Gewissen anlegen können, erklärt der neue Ratgeber „Nachhaltig investieren für Dummies“.
Autorin und Beraterin Alexandra Bolena (Wien) erläutert zunächst, was Kriterien für Nachhaltigkeit sind. Den einen reicht es schon, mit ihren Investitionen keinen Schaden anzurichten, während andere gezielt etwa erneuerbare Energien oder Geschlechtergerechtigkeit mit ihrem Geld unterstützen. Die Autorin rät, genauer hinzusehen, um sich vor „Greenwashing“ zu schützen – dass man also bei Organisationen anlegt, die sich einen grünen Anstrich verleihen, aber in Wahrheit etwa mit Atomenergie oder Waffenschmieden Profite erwirtschaften.
ETF und Crowdinvesting
Die Möglichkeiten, in eine bessere Welt zu investieren, sind unübersichtlich groß. Der Ratgeber zeigt die volle Breite und erläutert detailliert, wie nachhaltige Aktien und Aktienfonds funktionieren, warum ETFs einfache und kostengünstige Anlagen sind und was von Green Bonds und Social Bonds zu halten ist.
Wer sein Erspartes gezielter für gut gehaltene Projekte einsetzen will, kann Mikrokreditsysteme unterstützen, durch Crowdinvesting innovative Produktideen fördern oder sich an „Social Private Equity Funds“ beteiligen.
Auch Immobilien können Nachhaltigkeit fördern, etwa durch faire Mieten oder menschenfreundliche Pflegeeinrichtungen. Weiteres Investment ist bei Erneuerbaren Energien oder im Forst möglich. Bolena rät auch dazu, die eigene Hausbank darauf abzuklopfen, ob sie sich an Nachhaltigkeit orientiert. Wer auf Rendite keinen Wert legt, kann mit Spenden oder der Gründung einer Stiftung unmittelbar einen guten Zweck fördern.
Zehn Fragen an den Berater
Sehr ausführlich stellt Bolena das Pro und Kontra der jeweiligen Anlegeform dar. Wie hoch soll die Rendite sein, wie hoch das Risiko? Soll das Geld jederzeit wieder verfügbar sein oder kann man es auch mehrere Jahre binden? In einem Serviceteil gibt es zehn Fragen, die man bei konkretem Investment seinem Finanzberater stellen sollte.
Lohnt sich dieser Aufwand? Nach Ansicht der Autorin ja, sofern man mit gutem Gewissen sein Geld vermehren möchte. Dazu zitiert Bolena Papst Franziskus mit dem Satz: „Geld muss dienen und nicht regieren!“
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Dieser Artikel ist in der Zeitschrift faktor c Magazin, Ausgabe 4/21, erschienen