Ökofair zertifiziert

von Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland
Die SchöpfungsLEITER hilft Gemeinden, die einen Beitrag zur Schöpfugnsbewahrung leisten möchten. Ein Erfahrungsbericht.

Im Gottesdienst am 8. Oktober 2023 war es soweit: Unsere Gemeinde, die Bethanien-Kirche in Hamburg, wurde mit dem Zertifikat „SchöpfungsLEITER – öko.fair.zertifiziert“ ausgezeichnet. Die von Bischof Harald Rückert und Stefan Weiland unterzeichnete Urkunde wurde von unserer Superintendentin Irene Kraft feierlich überreicht. Die Bezeichnung darf die Gemeinde zunächst bis Oktober 2026 offiziell führen. Damit ging eine spannende und aufschlussreiche Entdeckungsreise zu Ende, die mit dem Erntedankgottesdienst 2020 begonnen hatte.

„Die SchöpfungsLEITER ist als Entwicklungsprozess in drei Bereichen – Bibel, Gemeinde, Welt – angelegt. Schritt für Schritt werden verschiedene Themen und praktische Umsetzungen für den Alltag einer Gemeinde oder Einrichtung erarbeitet. Dafür steht als Bild die Leiter, bei der die einzelnen Sprossen den Fortschritt des Prozesses verdeutlichen. Für die Zertifizierung wird die Gemeinde von einer Person begleitet, die für die Beratung geschult und zertifiziert ist.“ (Quelle: www.schoepfungsleiter.de)

Erhaltung der Schöpfung

Der Gemeindebeschluss, sich auf den Weg zu machen und Beiträge zur Erhaltung der Schöpfung zu leisten, wurde mit dem Erntedankgottesdienst 2020 mit dem Thema „Entstehung der Schöpfung“ als erster Aktion im Bereich BIBEL aufgegriffen. Predigtreihen der Laienpredigerin Kirsten Lüdecke und der Pastoren William Barnard-Jones sowie Uwe Onnen folgten. Unter dem Motto „Ich liebe dich, Erde“ stand die zweite Aktion zur Fastenzeit 2021. Geistliche Impulse luden dazu ein, sich mit der Schöpfung auseinanderzusetzen und gaben auch Anregungen für Meditationen. Bei der dritten Aktion des Bereichs Bibel lag das Augenmerk auf der Fastenaktion „Soviel du brauchst“, mit der sich die Gemeinde in mehreren Gottesdiensten beschäftigte.
Wie viel Plastik braucht die Gemeinde?

Der Bereich GEMEINDE bot Gelegenheiten, sich mit speziellen, die Gemeinde betreffenden Themen zu beschäftigen. Die Frage, wie sich im Gemeinde-, aber auch im Privatleben Plastik reduzieren lässt, spielte eine wichtige Rolle. Jede/r war aufgerufen, zu Hause, aber auch in den Gemeinderäumen zu schauen, wo sich Plastik durch andere Materialien oder auch andere Verhaltensweisen ersetzen lässt. Die Beteiligten inspirierten einander in Gesprächen, bekamen Listen mit Unverpacktläden und trugen Maßnahmen zusammen. Weitere Anregungen kamen von Plakaten mit Umweltthemen, die in den Gemeinderäumen ausgehängt wurden. Die gemeinsamen Aktionen brachten Gemeindeglieder näher zusammen und gaben auch Impulse für die Zukunft der ökologischen Ausrichtung. „Ohne Moos nix los“ hieß etwas provokant der weitere Themenbereich, in dem es um wertschöpfende Geldanlagen und den Umgang mit Geld ging.

Lebenswerter Raum für alle

Der dritte Bereich WELT schafft den Bezug der Gemeinde nach außen. Mehr Menschen für die positive Gestaltung unseres Lebensraums für unsere Mitgeschöpfe begeistern zu können, wurde u.a. als Zielsetzung in diesem Bereich formuliert. Dabei sollte es nicht nur um globale, sondern auch um regionale Themen wie z.B. die Verkehrswende in Hamburg gehen. So nahm das Team Bethanien am „Stadtradeln 2021“ teil, einer Initiative des ADFC und initiierte den Winterspielplatz, bei dem im Winterhalbjahr jede Woche 40 bis 50 Kinder den Gottesdienstsaal als Spielplatz nutzen konnten. Der Winterspielplatz wurde ein wichtiger Ort des Zusammentreffens und brachte die Familien einander näher. Schließlich fanden als dritte Aktion über die Sommermonate die Eppendorfer Spaziergänge statt, die jeweils unter einem Motto standen. Diese gemeinsamen wöchentlichen Spaziergänge im Eppendorfer Park regten die Gemeindeglieder dazu an, die Schöpfung bewusster wahrzunehmen. V Verschiedene Vereine wie der Naturschutzbund Hamburg (NABU), die UKE Klinik-Seelsorge und eine Märchenerzählerin ließen die Teilnehmenden unterschiedliche Blickwinkel einnehmen, um im Park unsere Umwelt und unsere Verantwortung als zuweilen schöpferisches, zuweilen zerstörerisches Geschöpf zu beleuchten und erfahrbar zu machen. Bei Wind und Wetter, schönen und kritischen Themen und Fragen nahmen pro Spaziergang etwa 20 Menschen teil und taten auch ihr Interesse an der Fortsetzung der Eppendorfer Spaziergänge kund.

Es ist noch nicht vorbei, es geht erst richtig los

So erreichte die Gemeinde mit jeweils drei Sprossen pro Bereich insgesamt die neun Sprossen der Schöpfungsleiter. Insgesamt haben sowohl das Schöpfungsleiter-Team, bestehend aus Reinhard Förtsch, Nicole Klitsch, Kirsten Lüdecke, Uwe Onnen und Dr. Ortrun Onnen, als auch die Gemeindeglieder und Beteiligten viel Inspiration aus der Schöpfungsleiteraktion mit ihren einzelnen Bereichen gewonnen. Und es wurde ebenso klar, dass es gar nicht so leicht ist, einen ökologisch wertschöpfenden Arbeits- und Lebensstil zu finden und auch durchzuhalten. Das Bestreben danach wurde jedoch deutlich und soll auch in Zukunft die Gemeindeleitung und das Gemeindeleben prägen. Denn so groß die Freude über die erreichten Ziele der Schöpfungsleiter ist – auf diesen „Lorbeeren“ möchte die Gemeinde sich nicht ausruhen, sondern den eingeschlagenen Weg weitergehen und damit ihren Beitrag zur Rettung unserer Erde leisten.

Der vollständige Abschlussbericht der Bethanien-Kirche:Abschlussbericht HH Schöpfungsleiter_final

Sowie weitere Erfahrungsberichte:Abschlussbericht SchoepfungsLEITER EmK Boeblingen__2023-12-05 unterwegs_SL_BB_HH_DT

 

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Das Ideenheft

Das Ideenheft macht Lust, Teil der Initiative Schöpfung zu werden. Neben Gedanken zum Anliegen der Initiative Schöpfung, bietet das Heft eine Fülle verschiedenster Ideen für Einzelpersonen, Kleingruppen und Gemeinden rund um Schöpfung und Nachhaltigkeit.
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